Hildegard Lažik wurde am 17. September 1925 in Nürnberg geboren. 1942 verweigerte sie den Reichsarbeitsdienst und unterstützte russische Kriegsgefangene mit Lebensmitteln. Aufgrund dessen kam sie in ein Gefängnis, aus dem sie ausbrechen konnte. 1943 wurde sie in das Frauen KZ Ravensbrück gebracht und nach drei Monaten in das KZ Uckermark überstellt.

Hildegard Lažik erinnert sich an eine besonders schlimme Situation im KZ Uckermark: Eines Tages kamen wir von der Arbeit zum Appellplatz. Dort war ein Galgen aufgestellt an dem drei Mädchen hangen. Wir mussten auf dem Appellplatz stehen und die getöteten Mädchen anschauen. Eine Aufseherin sprach zu uns und sagte: ‚Seht genau hin, so gehtʼs Euch wenn Ihr nicht spurt!‘ Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen!

Frau Lažik wurde im KZ Uckermark zwangssterilisiert:
Eines Tages wurde sie von der Arbeit bei Siemens weggeholt. Sie und noch vier andere Mädchen wurden zum Doktor gebracht. Ihnen wurde gesagt, es müsse eine Untersuchung gemacht werden. Sie mussten sich auf eine Trage legen und der Arzt machte etwas untenrum. Nach diesem Eingriff musste Hildegard Lažik sofort wieder zur Arbeit. Sie blutete stark aus der Vagina und bekam ein paar Lappen. Hildegard Lažik hat nie erfahren, was genau dieser Arzt gemacht hat. Sie wusste nur, dass es ein schlimmer Eingriff war und etwas nicht stimmen konnte. Das sagte sie auch den anderen Mädchen. Frau Lažik ist sehr traurig, so gern hätte sie mit ihrem Mann eigene Kinder gehabt. Alle aus meiner Familie haben Kinder bekommen, nur ich nicht, das war sehr schwer für mich und meinen Mann.

Frau Lažik war eine der wenigen Frauen, die fast bis zum Ende in Uckermark inhaftiert blieben und von dort aus auf den Todesmarsch gehen mussten.